Smartphones und Tablets gehören zu den beliebtesten Geschenken, nicht nur an Weihnachten. Doch auch wenn es Spaß macht zu spielen, zu chatten und Nachrichten zu checken, kann es negative Folgen haben, zu viel Zeit am Handy zu verbringen. Und darunter leidet nicht zuletzt das Familienleben. Besonders für jüngere Kinder hat die intensive Handynutzung von Mutter oder Vater mitunter fatale Folgen: Zuwendung wird für sie nicht vorhersehbar, die Eltern erscheinen erstarrt und emotionslos.
Unter dem Motto „Mobile Zombie“ startete noch vor Weihnachten eine von Studierenden der FH-Münster am Fachbereich Design entwickelte Präventions-Kampagne zu den Auswirkungen des elterlichen Smartphone Verhaltens auf Kleinstkinder. Initiator ist die AG-Medien, ein Bündnis Münsteraner Einrichtungen, die mit ihren jeweiligen Fachstellen medienpädagogische Prävention und Beratung anbieten und die Netzwerkkoordination der frühen Hilfen des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster.
Nach Einschätzung der Münsteraner Fachkräfte sind Eltern während des intensiven Smartphonegebrauch nur sporadisch für ihre Kinder emotional erreichbar. Werden Kleinstkinder aber über einen längeren Zeitraum nicht in ausreichendem Maße von ihren Bezugspersonen angesprochen und angeschaut, kann es zu Bindungsstörungen mit Verhaltensauffälligkeiten oder auch zu Sprachstörungen kommen.
Ziel der Kampagne ist es, Eltern auf unterhaltsame und einfühlsame Weise für die Bedürfnisse ihrer Kinder zu sensibilisieren. Unter der Betreuung von Prof. Gisela Grosse und Florian Kleinehollenhorst des Fachbereichs Design der FH Münster entwickelten die Studierenden Videospots, Plakatreihen und eine Website. Ralf Bolhaar, Lehrkraft am Fachbereich Sozialwesen der FH, unterstützte die Studierenden mit sozialpsychologischen Hintergrundwissen. In einem abwechslungsreichen Vortrag der drei Lehrenden gibt es Informationen zum Hintergrund und Entstehung der Kampagne, die von der Stadt Münster und der Jugendstiftung Wohn Stadtbau gefördert wird.
Plakate können in unterschiedlichen Größen über das Infobüro des städtischen Jugendinfomations- und bildungszentrum (Jib) – in Münster kostenlos – bestellt werden. 0251 – 492 – 58 58 oder jib-info@stadt-muenster.de